ich bin ja selber geschichtlich interessiert, das war immer schon so. Und da hier viele kluge Köpfe herumschwirren, denke ich mir, dass auch andere an historischen Dingen interessiert sind. Deshalb will ich hier von Zeit zu Zeit ein paar kleine historische Sachen bringen, zum Teil auch mal mit Sachen, die vor so und so viel Jahren an dem jeweiligen Tag passiert sind.
Heute fange ich mal mit zwei Artikeln an, in denen es um NS-Propagandafilme geht und versuche, dazu ein bisschen was zu erklären. Der erste Film, der behandelt wird, ist der Film "Hitlerjunge Quex".
Der Junge Heini Völker ist der Sohn eines Kommunisten und wird vom Vater (gespielt von Heinrich George) erst mal zur komministischen Jugend geschickt. Aber er lernt auch die HJ kennen, und da gefällt es ihm, was für ein Wunder bei einem NS-Propagandafilm, viel besser, mit Zucht und Ordnung und so weiter. Am Ende wird er dramatisch beim Verteilen von Flugblättern (die sehr sehr wichtig sind, dennoch gibt's im Film nichts zum Inhalt der Flugblätter) von Kommunisten ermordet. Nachempfunden ist er dem HJ-Jungen Herbert Norkus, dessen Vater aber kein Kommunist, sondern sehr wahrscheinlich ein SA-Mann war. Hier gibt's einen langen Artikel dazu:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32255/1.html
Der zweite Film, der in der Serie von Telepolis behandelt wird, ist "Hans Westmar". Hier geht es um einen SA-Mann, und auch hier hat ein echter Mensch Pate gestanden, und wen wundert's, dass es bei der SA Horst Wessel war. Der Mann und der Film sollten auch ursprünglich so heißen, aber dann hat Goebbels das verboten.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32256/1.html
Beiden Filmen ist gemeinsam, dass dabei das Tatsächliche sehr stark geklittert wird. Ich hab ja die Filme beide nicht gesehen, da sie in Deutschland nicht aufgeführt werden dürfen, aber man kann ja einiges darüber lesen, unter anderem in den beiden Artikeln. Da werden Ereignisse nach Belieben verändert und verschleiert, dass es nur ja schön ins NS-Weltbild passt. Man stellt im "Hitlerjungen Quex" die Kommunistische Jugend und die HJ gegenüber; in der kommunistischen Jugend herrscht Chaos und Unzucht, in der HJ Zucht und Ordnung. Ähnlich ist's beim "Hans Westmar", nur zwischen Rotfront und SA. Und beide Male ist der Nazi das Opfer, das vom Kommunisten schmälich hingemeuchelt wird, und das aber nur die großen Ideale wie "alles für Deutschland" und "Die Fahne ist wichtiger als der Tod" hatte. Dass solche Filme eine erhebliche Wirkung auf die Zuschauer hatte, ist klar. Und verständlich ist deswegen auch, dass sie in Deutschland nicht aufgeführt werden dürfen, außer mit besonderem Kommentar versehen zu Lehrzwecken. Ich würde die Filme ja gerne mal sehen, aber das dürfte schwierig werden.
Demnächst gibt's dazu noch einen weiteren Artikel in der Serie, der geht dann um den Film "Friesennot", mennonitische Niederländer, die zum Entgehen von religiöser Verfolgung in die Wälder Russlands gezogen sind, und die dann, wen wundert's, auch wieder Opfer der Kommunisten werden. Die Bombardierung der Leute damals mit solchen Filmen hatte schon Methode!
So, das war mein erster Beitrag zur Geschichte, ich denke, weitere werden folgen. Und wenn jemand anderes auch einen historischen Beitrag reinsetzen will, immer gerne!
Alles Gute
Max









