Interessantes aus dem Alltag
Moderator: Patrick
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Sehr interessantes Video, wenn ich mir das so überlege, manche Dinge, wie dauernd etwas im Kopf haben, was ich sofort machen will, mir vorkommen als wenn ich vielleicht etwas anders als andere bin, bis hin zum Mobbing, das hab ich nach meiner Erinnerung schon auch das eine oder andre Mal mitbekommen.
https://www.youtube.com/watch?v=EGRKIz-0rSA
https://www.youtube.com/watch?v=EGRKIz-0rSA
Es gibt immer zwei Gründe für eine Entscheidung, nämlich eine offizielle und eine tatsächliche. Manchmal sind beide gleich, aber oft unterscheiden sie sich weit von einander.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Spahns wichtigste politische Ziele:
1. Korruption entkriminalisieren
2. Armut kriminalisieren
Mit Vollgas tiefer in den Neo-Feudalismus.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Sehr gut dargestellt, wie gefährlich die Reichen für die Demokratie sind. Spätestens seit
und Musk wird uns das ja sehr deutlich vor Augen geführt. Ich fürchte allerdings, dass diese Volksinitiative bei den konservativen Schweizer*innen durchfällt.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Und irgendwie auch passend dazu, wie die Meinung verschwurbelt wird:
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Man muss ja das Video nicht gesehen haben, um zu wissen, dass es hintenrum viele Verflechtungen zwischen Politik, Industrie und Presse gibt, die nur schwer nachzuvollziehen bzw. zu beweisen sind. Aber sie sind da, und dass die Blöd gegen Elektroautos hetzt, ist auch nichts Neues. Aber das ist hier doch schon noch mal sehr geballt dargestellt, was die Blöd da so alles macht. Und der Döpfner ist für mich der widerlichste Presseverantwortliche seit Goebbels.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Till Reiners zur Trennung von Kirche und Staat - sehr gut auf den Punkt gebracht wie ich finde.
Spahns wichtigste politische Ziele:
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Gut dargestellt - die Privilegien der Kirche in Deutschland sind wirklich extrem. Ich denke, da wären Reformen durchaus angebracht.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Ich glaube sogar das Image der Kirchen wäre in Deutschland viel besser würde sie nicht über dem (Abeits-)Gesetz stehen und jährlich Milliarden an Steuergeldern zugeschustert bekommen. Religion und Glauben sind ja per se nichts Schlechtes. Gibt vielen Menschen halt und Hoffnung oder gar einen Lebenssinn.
Spahns wichtigste politische Ziele:
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Das ist anzunehmen, dass das eine positive Wirkung bezüglich der Kirchen hätte, wenn sie nicht so über dem Gesetz stehen würden.
Aber was ganz anderes: Es wird ja jetzt dann 80 Jahre her sein, dass die NS-Zeit zu Ende geht. Hier hab ich dazu einen interessanten Artikel:
https://taz.de/Menschen-in-Deutschland- ... /!6085096/
Ich finde es gerade als jemand, der sich mit der Thematik sehr intensiv befasst hat, sehr erschreckend, wie wenig die Menschen heute oft nur noch über das 3. Reich und all die Verbrechen wissen. Dass zwei Drittel nicht mal wissen, was Euthanasie ist, wie kann das nur sein? Und genauso schlimm ist es, dass wohl eine Mehrheit jetzt einen "Schlusstrich" unter etwas setzen möchte, über das nie ein Schlussstrich gezogen werden darf.
Ich hab mich ja intensiv mit all dem befasst und auch mit der Vorgeschichte und wie es überhaupt dazu kommen konnte, wie die Menschen überhaupt anfällig sein konnten für die Phrasen der Nazis, wie der Nationalismus und der Antisemitismus in denen ja schon drin war, und gerade deshalb weiß ich, wie gefährlich es ist, wenn man das alles in Vergessenheit geraten lässt, denn dann passiert das am Ende wieder. Vielleicht ist es Prahlerei, aber ich glaube, dass ich über die ganzen Hintergründe und Zusammenhänge inzwischen mehr weiß als so manche*r Geschichtslehrer*in. Umso schrecklicher finde ich es, wie dumm viele Menschen in der Hinsicht sind.
Bei der Gelegenheit darf ich mal auf eine Weichenstellung hinweisen, die überhaupt erst den 1. und später den 2. Weltkrieg möglich gemacht hat: Die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten im Jahr 1862. Damals gab es einen Streit zwischen König Wilhelm I. und dem liberal dominierten preußischen Landtag, weil der König eine Heeresreform wollte, die aber der Landtag nicht zur Gänze unterstützte. Eine Landtagswahl brachte sogar noch eine größere liberale Mehrheit, und so musste ein "starker" Mann her, der ein Gegengewicht zum Landtag bilden konnte. Und das war Bismarck. Der war vorher schon zweimal bei Wilhelm I. gewesen und hatte mit ihm geredet und ihm erklärt, dass im Falle eines Streits zwischen Regierung und Parlament der König das letzte Wort habe, weil in der Verfassung keine Bestimmung stand, wie so ein Konflikt gelöst werden sollte. Und Wilhelm glaubte ihm das; er war ja in erster Linie Soldat und verstand von Verfassungsfragen nicht viel. Auch die hochkonservatve Hofkamarilla redete Bismarck zu, nur Kronprinz Friedrich war dagegen. Und so ernannte Wilhelm dann dem vom rechten Flügel der Konservativen kommenden Bismarck zum Ministerpräsidenten. Und der stellte es dann so hin, dass nur ein starkes und autoritäres Preußen den Ton in Deutschland angeben könne. In einer Rede vor dem Landtag sagte er: "Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht." Und diese Macht war für ihn eben in erster Linie militärischer Natur - was dem Soldaten Wilhelm I. gefiel. So zettelte Bismarck die drei "Einigungskriege" an, 1864 gegen Dänemark, 1866/67 gegen Österreich und 1870/71 gegen Frankreich. So war also das deutsche Reich dann wirklich auf Blut und Eisen gebaut und es war wohl sein Schicksal, in einem Hagel von Eisen und Strömen von Blut wieder unterzugehen.
Freilich wäre die andere und bessere Möglichkeit gewesen, einen liberalen Ministerpräsidenten zu ernennen, der dann gut mit dem Landtag zusammen gearbeitet hätte und da hätte man dann auch die preußische Verfassung weiter entwicklen können (z. B. Stichwort Wahlrecht), und auch dann wäre es sicher möglich gewesen, wenn auch vielleicht langsamer, ein deutsches Reich zu zimmern, ein liberaleres, weniger militärisch dominiertes, das dann mit seinen Nachbarn besser zurecht gekommen wäre, vor allem auch mit Großbritannien, aber vielleicht hätte sich mit der Zeit, ohne den Krieg gegen Frankreich, auch das Verhältnis mit Frankreich normalisierrt. Das erzkonservative Russland hätte allerdings noch ein Problem werden können. Aber die Macht- und Bündnisverhältnisse in Europa hätten ganz andere sein können, so dass der 1. Weltkrieg nicht möglich gewesen wäre.
Somit war die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten vielleicht die wichtigste Weichenstellung in der europäischen Politik in den letzten 200 Jahren.
Aber was ganz anderes: Es wird ja jetzt dann 80 Jahre her sein, dass die NS-Zeit zu Ende geht. Hier hab ich dazu einen interessanten Artikel:
https://taz.de/Menschen-in-Deutschland- ... /!6085096/
Ich finde es gerade als jemand, der sich mit der Thematik sehr intensiv befasst hat, sehr erschreckend, wie wenig die Menschen heute oft nur noch über das 3. Reich und all die Verbrechen wissen. Dass zwei Drittel nicht mal wissen, was Euthanasie ist, wie kann das nur sein? Und genauso schlimm ist es, dass wohl eine Mehrheit jetzt einen "Schlusstrich" unter etwas setzen möchte, über das nie ein Schlussstrich gezogen werden darf.
Ich hab mich ja intensiv mit all dem befasst und auch mit der Vorgeschichte und wie es überhaupt dazu kommen konnte, wie die Menschen überhaupt anfällig sein konnten für die Phrasen der Nazis, wie der Nationalismus und der Antisemitismus in denen ja schon drin war, und gerade deshalb weiß ich, wie gefährlich es ist, wenn man das alles in Vergessenheit geraten lässt, denn dann passiert das am Ende wieder. Vielleicht ist es Prahlerei, aber ich glaube, dass ich über die ganzen Hintergründe und Zusammenhänge inzwischen mehr weiß als so manche*r Geschichtslehrer*in. Umso schrecklicher finde ich es, wie dumm viele Menschen in der Hinsicht sind.
Bei der Gelegenheit darf ich mal auf eine Weichenstellung hinweisen, die überhaupt erst den 1. und später den 2. Weltkrieg möglich gemacht hat: Die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten im Jahr 1862. Damals gab es einen Streit zwischen König Wilhelm I. und dem liberal dominierten preußischen Landtag, weil der König eine Heeresreform wollte, die aber der Landtag nicht zur Gänze unterstützte. Eine Landtagswahl brachte sogar noch eine größere liberale Mehrheit, und so musste ein "starker" Mann her, der ein Gegengewicht zum Landtag bilden konnte. Und das war Bismarck. Der war vorher schon zweimal bei Wilhelm I. gewesen und hatte mit ihm geredet und ihm erklärt, dass im Falle eines Streits zwischen Regierung und Parlament der König das letzte Wort habe, weil in der Verfassung keine Bestimmung stand, wie so ein Konflikt gelöst werden sollte. Und Wilhelm glaubte ihm das; er war ja in erster Linie Soldat und verstand von Verfassungsfragen nicht viel. Auch die hochkonservatve Hofkamarilla redete Bismarck zu, nur Kronprinz Friedrich war dagegen. Und so ernannte Wilhelm dann dem vom rechten Flügel der Konservativen kommenden Bismarck zum Ministerpräsidenten. Und der stellte es dann so hin, dass nur ein starkes und autoritäres Preußen den Ton in Deutschland angeben könne. In einer Rede vor dem Landtag sagte er: "Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht." Und diese Macht war für ihn eben in erster Linie militärischer Natur - was dem Soldaten Wilhelm I. gefiel. So zettelte Bismarck die drei "Einigungskriege" an, 1864 gegen Dänemark, 1866/67 gegen Österreich und 1870/71 gegen Frankreich. So war also das deutsche Reich dann wirklich auf Blut und Eisen gebaut und es war wohl sein Schicksal, in einem Hagel von Eisen und Strömen von Blut wieder unterzugehen.
Freilich wäre die andere und bessere Möglichkeit gewesen, einen liberalen Ministerpräsidenten zu ernennen, der dann gut mit dem Landtag zusammen gearbeitet hätte und da hätte man dann auch die preußische Verfassung weiter entwicklen können (z. B. Stichwort Wahlrecht), und auch dann wäre es sicher möglich gewesen, wenn auch vielleicht langsamer, ein deutsches Reich zu zimmern, ein liberaleres, weniger militärisch dominiertes, das dann mit seinen Nachbarn besser zurecht gekommen wäre, vor allem auch mit Großbritannien, aber vielleicht hätte sich mit der Zeit, ohne den Krieg gegen Frankreich, auch das Verhältnis mit Frankreich normalisierrt. Das erzkonservative Russland hätte allerdings noch ein Problem werden können. Aber die Macht- und Bündnisverhältnisse in Europa hätten ganz andere sein können, so dass der 1. Weltkrieg nicht möglich gewesen wäre.
Somit war die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten vielleicht die wichtigste Weichenstellung in der europäischen Politik in den letzten 200 Jahren.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Muss zugeben, allzuviel Wissen habe ich da auch nicht. Und d es im Artikel viel um Schüler und Schulzeit geht, in der Schule habe ich recht wenig über die NS-Zeit und deren Verbrechen gelernt. Das Eindrucksvollste waren eben noch der genannte Film "Schindlers Liste" und Anne Franks Tagebücher die wir mal durchgegangen sind (das Wissen reichte allerdings aus um jedes faschistische System klar abzulehnen; allerdings prägte der Antifaschismus auch so einen Großteil meiner Jugend; wo ich aufwuchs waren die Nazis die Regel, nicht die Ausnahme; in den "Baseballschläger-Jahren"). Was ich weiß kommt meist aus eigenem Interesse oder Konfrontation im Nachhinein damit zustande. Genaue Opfer-Zahler unter versch. Menschengruppen bspw. kann ich nicht benennen. Was mir aber auch gar nicht so wichtig erscheint.MaxM hat geschrieben:Ich finde es gerade als jemand, der sich mit der Thematik sehr intensiv befasst hat, sehr erschreckend, wie wenig die Menschen heute oft nur noch über das 3. Reich und all die Verbrechen wissen. Dass zwei Drittel nicht mal wissen, was Euthanasie ist, wie kann das nur sein? Und genauso schlimm ist es, dass wohl eine Mehrheit jetzt einen "Schlusstrich" unter etwas setzen möchte, über das nie ein Schlussstrich gezogen werden darf.
Ja, das ist doch das Problem. Dummheit entsteht aus mangelnder Bildung heraus. Bildung kennt man in Deutschland aber Hauptsächlich aus Wahlversprechen, wo investiert werden soll. Wird aber seit Jahrzehnten kaputtgespart. Der Beruf des Lehrers hat ein Image, das ist bodenlos. Einer der wichtigsten Berufe in einem Land deren wichtigste Ressource die Bildung sein sollte (wie eigentlich in jedem Land). Fehlt die Bildung entsteht Dummheit und das Ergebnis erleben wir ja gerade fast auf der gesamten nördlichen Hemisphere. Ein kurzfristige Lösung dafür sehe und kenne ich nicht, eine langfristige wird nicht angegangen weil es auch dafür eine gebildete und weitblickende Mehrheit bräuchte. Es ist ein Teufelskreis von Gier und Dummheit.MaxM hat geschrieben:Ich hab mich ja intensiv mit all dem befasst und auch mit der Vorgeschichte und wie es überhaupt dazu kommen konnte, wie die Menschen überhaupt anfällig sein konnten für die Phrasen der Nazis, wie der Nationalismus und der Antisemitismus in denen ja schon drin war, und gerade deshalb weiß ich, wie gefährlich es ist, wenn man das alles in Vergessenheit geraten lässt, denn dann passiert das am Ende wieder. Vielleicht ist es Prahlerei, aber ich glaube, dass ich über die ganzen Hintergründe und Zusammenhänge inzwischen mehr weiß als so manche*r Geschichtslehrer*in. Umso schrecklicher finde ich es, wie dumm viele Menschen in der Hinsicht sind.
Danke für die ausführliche Schilderung, das ist echt interessant.MaxM hat geschrieben:Bei der Gelegenheit darf ich mal auf eine Weichenstellung hinweisen, die überhaupt erst den 1. und später den 2. Weltkrieg möglich gemacht hat: Die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten im Jahr 1862. Damals gab es einen Streit zwischen König Wilhelm I. und dem liberal dominierten preußischen Landtag, weil der König eine Heeresreform wollte, die aber der Landtag nicht zur Gänze unterstützte. Eine Landtagswahl brachte sogar noch eine größere liberale Mehrheit, und so musste ein "starker" Mann her, der ein Gegengewicht zum Landtag bilden konnte. Und das war Bismarck. Der war vorher schon zweimal bei Wilhelm I. gewesen und hatte mit ihm geredet und ihm erklärt, dass im Falle eines Streits zwischen Regierung und Parlament der König das letzte Wort habe, weil in der Verfassung keine Bestimmung stand, wie so ein Konflikt gelöst werden sollte. Und Wilhelm glaubte ihm das; er war ja in erster Linie Soldat und verstand von Verfassungsfragen nicht viel. Auch die hochkonservatve Hofkamarilla redete Bismarck zu, nur Kronprinz Friedrich war dagegen. Und so ernannte Wilhelm dann dem vom rechten Flügel der Konservativen kommenden Bismarck zum Ministerpräsidenten. Und der stellte es dann so hin, dass nur ein starkes und autoritäres Preußen den Ton in Deutschland angeben könne. In einer Rede vor dem Landtag sagte er: "Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht." Und diese Macht war für ihn eben in erster Linie militärischer Natur - was dem Soldaten Wilhelm I. gefiel. So zettelte Bismarck die drei "Einigungskriege" an, 1864 gegen Dänemark, 1866/67 gegen Österreich und 1870/71 gegen Frankreich. So war also das deutsche Reich dann wirklich auf Blut und Eisen gebaut und es war wohl sein Schicksal, in einem Hagel von Eisen und Strömen von Blut wieder unterzugehen.
Freilich wäre die andere und bessere Möglichkeit gewesen, einen liberalen Ministerpräsidenten zu ernennen, der dann gut mit dem Landtag zusammen gearbeitet hätte und da hätte man dann auch die preußische Verfassung weiter entwicklen können (z. B. Stichwort Wahlrecht), und auch dann wäre es sicher möglich gewesen, wenn auch vielleicht langsamer, ein deutsches Reich zu zimmern, ein liberaleres, weniger militärisch dominiertes, das dann mit seinen Nachbarn besser zurecht gekommen wäre, vor allem auch mit Großbritannien, aber vielleicht hätte sich mit der Zeit, ohne den Krieg gegen Frankreich, auch das Verhältnis mit Frankreich normalisierrt. Das erzkonservative Russland hätte allerdings noch ein Problem werden können. Aber die Macht- und Bündnisverhältnisse in Europa hätten ganz andere sein können, so dass der 1. Weltkrieg nicht möglich gewesen wäre.
Somit war die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten vielleicht die wichtigste Weichenstellung in der europäischen Politik in den letzten 200 Jahren.
Unter den Neonazis wird Bismarck auch gerne als DAS deutsche Vorbild erwähnt (Hitler zu nennen wäre (noch) zu offensiv).
Spahns wichtigste politische Ziele:
1. Korruption entkriminalisieren
2. Armut kriminalisieren
Mit Vollgas tiefer in den Neo-Feudalismus.
1. Korruption entkriminalisieren
2. Armut kriminalisieren
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- MaxM
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Wenn ich mich dran erinere, bei mir gab es zum 3. Reich auch nicht gerade viel. Ich glaube, die Geschchtslehrer*innen wussten nicht so recht, wie sie damit umgehen sollten, da sie erstens darin nicht geschult waren; bis in die 60er Jahre "endete" die Geschichte und damit das, was auch im Studium unterrichtet wurde, weitgehend 1914. Und wie unser Geschichtsbuch gepolt war, das unserem Unterricht diente, das hab ich ja schon mal anhand der Art und Weise dokumentiert, wie darin der deutsche Kolonialismus beschrieben wurde. Bismarck wurde auch nicht so ausführlich bearbeitet, nur dass er lang preußischer Ministerpräsident und deutscher Reichskanzler war und dass er mit der Emser Depesche zu tun hatte; das mit den Umständen seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten und den anderen Möglichkeiten, die sich gerade da geboten hätten, musste ich mir selber erarbeiten. Ich glaube, das ist auch insgesamt nicht so bekannt. Die Zeit kommt ja auch kaum mal in Dokus vor, weil man da meistens lieber neuere Zeiten wählt, wo es Filmmaterial gibt. Aber wenigstens aus den vielen Dokus über die NS-Zeit (allerdings oft eher boulevardig aufgemacht) könnten die Menschen doch lernen, wie schlimm das war und dass das nie in Vergessenheit geraten darf und dass da eben kein Schlussstrich gezogen werden darf.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Jetzt geht es in den USA auch schon gegen die Wikipedia:
https://www.rnd.de/wirtschaft/us-angrif ... 5IF24.html
https://www.rnd.de/wirtschaft/us-angrif ... 5IF24.html
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Nennt sich Faschismus was da drüben passiert.
Spahns wichtigste politische Ziele:
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Dazu passt auch dieser gute Kommentar zu den Tech-Oligarchen in den USA:
https://taz.de/Tech-Milliardaere-in-den-USA/!6084660/
https://taz.de/Tech-Milliardaere-in-den-USA/!6084660/
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Und noch was Interessantes, diesmal zur KI: https://www.scinexx.de/news/technik/kue ... ne-normen/
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Das find ich sehr spannend! Durch die Entwicklungen von künstlichen "Intelligenzen" erfahren wir womöglich mehr über uns selbst als über die funktionsweisen von "KI"-Systemen.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Ich finde auch deinen Ansatz recht spannend. Die KI wird von Menschen programmiert, also verhält sie sich logischerweise menschenähnlich in manchen Dingen.
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Interessante aktuelle Story von Robert Marc Lehmann:
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Na das ist ja ganz schön heftig, was diese Stadthallentussi sich erlaubt hat. Was hat die eigentlich davon, vor so zwei kleinen Schwurblern einzuknicken? Und noch schlimmer ist ja, was der Anwalt dann noch hinterher geschickt hat. Ein Anwalt, der ja eigentlich dem Recht dienen sollte, betreibt Verleumdung!
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Re: Interessantes aus dem Alltag
Und hier hab ich mal was zum aktuellen Stand bei den Wisenten in Kevins Gegend gefunden: https://taz.de/Wisente-in-Deutschland/!6081677/
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